Joachim Fontaine
studierte in Saarbrücken Musik und Philosophie. Verschiedene Stipendien und Studienstiftungen ermöglichten ihm neben dem Besuch von Meisterkursen längere Studienaufenthalte an der Universität Oxford (Queens College), in Paris (bei Prof. Jean-Pierre Leguay) und in Basel (bei Prof. Jörg-Andreas Bötticher). Neben seinem "Standbein", der Tätigkeit am Gymnasium – seit 2023 am musischen Robert-Schuman-Gymnasium Saarlouis – waren seine "Spielbeine" die Musikpraxis, -forschung und -vermittlung. Er ist tätig als Herausgeber und Autor für Fachverlage und Rundfunkanstalten im In- und Ausland, baute als deutsch-französisches Kooperationsprojekt in Luxembourg eine Chorschule nach englischem Vorbild auf, hielt verschiedene Lehraufträge an Musikhochschule und Universität (Musikwissenschaft).
Als Solist, Kammermusikpartner und Dirigent ging Fontaine immer wieder auf musikalische Entdeckungsreisen. Sein besonderes Interesse galt immer schon Repertoire-Wiederentdeckungen von der Renaissance bis hin zum Repertoire der Stummfilm-Zeit. Viele dieser Initiativen wurden von der Fachpresse als "Pioniertat" gewürdigt und dokumentiert in Festival-Projekten, Rundfunk- und CD-Aufnahmen (Labels cpo, Arte Nova, K 617, querstand, ifo-records). Einige wurden durch Preise oder Auszeichnungen gewürdigt (u.a. Orphée d’Or der Académie du Disque Lyrique).
Die Arbeit mit Jugendlichen und musikalischen Laien liegt ihm besonders am Herzen. Nach dem langen Tacet der Corona-Zeit und den fatalen Umstrukturierungen in vielen Kirchenchören liegt es ihm am Herzen, musikbegeisterte Menschen weiter und wieder zum aktiven Musizieren zu bringen. Mit dem engagierten KreisJugendOrchester Saarlouis hat er deshalb einige Neuansätze versucht, um Jugendliche wieder zu gewinnen und in Kooperationen einzubinden. Unterstützt von Ehrenamtlichen, Partnern und Kollegen hat er Musik-Camps und ein Band-Garden-Projekt mit Schulbands ins Leben gerufen, den Orgelsommer des Landkreises Saarlouis (Schirmherr Landrat Patrik Lauer), 2023 erstmals auch ein offenes Chorprojekt mit Mozarts Requiem. 2019 hat er – in Zusammenarbeit mit Saarländischem Rundfunk und Hochschule für Musik Saar und dem Institut für Musikwissenschaft der Universität des Saarlandes – die Gedenkwoche für den saarländischen Romantiker Théodore Gouvy kuratiert und organisiert. 2022 kehrte er nach vielen Jahren in den Vorstand der einst von ihm gegründeten Akademie für Alte Musik im Saarland zurück.
